Erdkunde

Warum Erdkunde – es gibt doch Navigationssysteme...?!

Nun, dieser Ausspruch scheint allenfalls dann berechtigt, wenn man das Fach Erdkunde auf die bloße Vermittlung räumlicher Orientierung reduzieren würde. Zweifelsohne   spielen   die   Kenntnisse   über   die Lage von Ländern, Städten, Flüssen, Meeren, Kontinenten, Gebirgen in unserem Fach immer noch eine bedeutende Rolle. Doch würde man das Fach Erdkunde allein darauf begrenzen, so könnte man  den „Fähigkeiten“ unseres Faches nur ansatzweise gerecht werden. Denn Erdkunde „kann“ vieles mehr und wird zu Recht als „Brückenfach“ zwischen gesellschaftswissenschaftlichen und naturwissenschaftlichen Fächern bezeichnet.

Phänomene wie Klimawandel, Naturkatastrophen, Globalisierung, Energiewende, Migration, europäische Integration sind aktuell ständig in unseren Medien präsent und haben oftmals   direkte   Auswirkungen auf unser Leben. Alle genannten Themen sind mittlerweile Bestandteil des gymnasialen Erdkunde-Lehrplans und das Verständnis ihrer Zusammenhänge ist zweifelsohne für die heranwachsende Generation von immer größerer Bedeutung.

Neben dem Fachwissen gewinnt zunehmend die Vermittlung von Kompetenzen an Bedeutung, welche man als „Handwerkszeug“ zur Lösung geographischer Fragestellungen bezeichnen könnte.   Dazu gehören die Methodenkompetenz, welche auf die Auswertung von Karten, Diagrammen und Statistiken abzielt, und die Beurteilungskompetenz, die sich der Beurteilung und Bewertung geographischer Sachverhalte und Prozesse im Hinblick auf deren Auswirkung auf Umwelt und Gesellschaft widmet. Das  oberste Leitziel des Erdkundeunterrichts ist die Vermittlung einer raumbezogenen Handlungskompetenz, also der Fähigkeit, sich in der Umwelt und dem sozialen Umfeld verantwortungsbewusst zu verhalten.

So leisten wir im Erdkundeunterricht einen wesentlichen Beitrag zur Allgemeinbildung und schaffen darüber hinaus Grundlagen für berufsbezogenes Lernen in zahlreichen Berufsfeldern, wie z. B. in   den Bereichen Klima- und Umweltschutz, Raum- und Umweltplanung, Tourismus und Wirtschaftsförderung.