Auf Spurensuche mit der Zeitzeugin Doris Deutsch

Lasst euch nicht hineintreiben in Feindschaft und Hass gegen andere Menschen! Lernt, miteinander zu leben und nicht gegeneinander!

Unter diesem Motto stand der Besuch von Doris Deutsch, der Ehefrau des inzwischen verstorbenen Auschwitz-Überlebenden Alex Deutsch, und Werner Hillen, dem Landesvorsitzenden des „Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge“, am 16. September 2019 im Gymnasium Ottweiler.

Umrahmt wurde die Veranstaltung von der Ausstellung „Spurensuche“, die eine Woche lang in der Aula unserer Schule zu besichtigen war. Sie beleuchtet das Schicksal einiger aus dem Saarland stammender und im Zweiten Weltkrieg gefallener Soldaten und beschreibt die Auswirkungen ihres Todes auf die Angehörigen, insbesondere die Kinder. Anhand anschaulicher Bild- und Textdokumente wird zudem die oft monate- oder gar jahrelange Ungewissheit über den Verbleib des Vaters und die bisweilen jahrzehntelange Suche nach dessen Grab dargestellt.

Zu Beginn der Veranstaltung informierte Herr Hillen unsere Zehntklässler zunächst über die Arbeit des Volksbunds, der sich der Aufgabe verschrieben hat, 832 Kriegsgräberstätten im Ausland mit ca. 2,8 Millionen Kriegstoten zu pflegen und Überreste gefallener Soldaten zu bergen, um diesen eine letzte Ruhestätte und den Angehörigen einen Ort des Gedenkens zu geben - und uns allen eine Stätte der Mahnung.

Nachdem Herr Hillen die Schülerinnen und Schüler über ihre allgemeinen Kenntnisse zum Zweiten Weltkrieg befragt und beispielhaft die Ergebnisse zweier Zeitzeugenbefragungen erläutert hatte, erzählte die aus Wiebelskirchen stammende Doris Deutsch, Jahrgang 1937, vom Schicksal ihres Ende 1944 in den Niederlanden gefallenen Vaters Ernst Paul Kurz. Den Schwerpunkt legte sie dabei auf die Frage, wie sie und ihre Familie die Nachricht vom Tod des Vaters aufgenommen und zu verarbeiten versucht hatten. Dieser sehr persönliche Teil ihrer Schilderung interessierte die Jugendlichen besonders, was an einigen Nachfragen deutlich wurde.

Zum Abschluss der eineinhalbstündigen Veranstaltung appellierten Frau Deutsch und Herr Hillen an die Jugendlichen, sich stets für Verständigung, Frieden und Demokratie einzusetzen. Die Schulgemeinschaft bedankt sich herzlich beim Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge für die Bereitstellung der Ausstellung und bei Frau Deutsch und Herrn Hillen für die interessanten und lehrreichen Einblicke in die Vergangenheit!